Grundlagen: Wie boxe ich richtig am Boxsack?

Boxsack

Grundlagen für das Boxtraining zuhause

Du möchtest dir zuhause selbst das Boxen beibringen? Bevor du nun einfach loslegst, möchten wir dir ein paar grundlegende Tipps und wichtige Hinweise mit auf den Weg geben. So lernst du, wie man richtig boxt und worauf es beim Training am Boxsack ankommt.

Was du in diesem Beitrag erfährst:
  • Was das Training am Boxsack so herausfordernd macht
  • Welche Haltung am Boxsack richtig ist
  • Was Führhand und Schlaghand sind
  • Wie der Boxsack auf unterschiedliche Schläge reagiert

Du willst Boxen lernen? Eine super Idee!

Boxen ist ein sehr intensiver, fordernder, aber auch effektiver Sport. So wirst du schon nach wenigen Wochen regelmäßigen Boxtrainings merken, dass du fitter und kräftiger bist. Bei den Trainingseinheiten setzt du nicht nur die Arme und Schultern ein, sondern arbeitest mit dem gesamten Rumpf, mit Beinen und Füßen. Du musst dich ducken und zur Seite drehen, schnell reagieren und präzise schlagen. Boxen ist daher ein echter Ganzkörper-Sport. Aber nicht nur das: Boxen fordert dich auf einem hohen psychischen Niveau. Du musst dich absolut konzentrieren, um den richtigen Treffer zu landen und fokussiert zu bleiben. Andernfalls haut dich der Boxsack mit einem Schwung um. Mit der Zeit wächst dein Selbstvertrauen. Beim Boxen entwickelst du daher nicht nur körperliche, sondern auch mentale Kraft.

Was viele Anfänger beim Boxen unterschätzen

Das Boxen am Boxsack ist körperlich sehr anstrengend, vor allem für Einsteiger, die zuvor noch nie geboxt haben. Das Anstrengende beim Boxen ist jedoch gar nicht die Arbeit mit den Armen und Fäusten, sondern vielmehr das Zusammenspiel aus Arm- und Beinarbeit. Beim Boxen wird der gesamte Körper gefordert. Als starre Salzsäule kannst du nicht am Boxsack stehen und lediglich die Arme benutzen. Du musst immer in Bewegung bleiben, in die Distanz gehen oder näher kommen, mal abwarten, mal schnell sein. Passt du nicht auf, haut dich der Boxsack um oder dein Schlag landet im Leeren.

Wie steht man richtig am Boxsack?

Die Haltung ist extrem wichtig, damit du nicht das Gleichgewicht verlierst oder dich verletzt. Achte bei der Haltung nicht nur auf deinen Oberkörper, sondern auch auf die Arme und Beine. Hier sind die wichtigsten Grundhaltungen beim Boxen:

  • Stehe aufrecht! Beuge dich nicht nach vorne zum Boxsack hin, wenn er zu weit weg ist. Wenn er zurückschwingt, haut er dich um und du gerätst aus der Balance. Versuche auch nicht, den Boxsack festzuhalten, wenn er zu stark pendelt.
  • Bleib auf dem Boden! Bei der Beinarbeit geht es darum schnelle, flüssige Schritte zu machen, keine Sprünge. Auch, wenn das bei einigen Boxern so aussehen mag. Achte auch darauf, dass deine Beine niemals überkreuzt sind. Andernfalls gerätst du schnell ins Stolpern und verlierst das Gleichgewicht. Halte deine Füße immer etwas versetzt, einer vorne, einer hinten. Mehr erfährst du im nächsten Absatz. Achte auch darauf, dass deine Beine immer leicht gebeugt sind.
  • Halte die Handgelenke gerade! Wenn deine Faust auf dem Boxsack aufkommt, wirkt eine hohe Kraft auf Finger, Gelenke, Knochen und Muskeln sowohl in der Hand selbst als auch im Arm bis hoch zur Schulter. Vor allem das Handgelenk ist sehr empfindlich. Achte daher darauf, dass dein Handgelenk immer gerade ist.
  • Kopf einziehen! Beim Training am Boxsack brauchst du weniger Angst vor Gegentreffern haben, dennoch solltest du die richtige Deckung beherrschen. Hierzu ziehst du den Kopf zwischen die Schultern und behältst immer eine Hand vor dem Gesicht. Ziehe das Kinn zur Brust.

So findest du deine Führ- und Schlaghand!

Wenngleich der Boxsack nicht mit Fäusten zurückschlägt, solltest du ihn dennoch als deinen Gegner betrachten, der dich mit viel Schwung umhauen kann. Wichtig ist daher, dass du beim Boxen die richtige Grundstellung einnimmst und dir deiner Stärken (und Schwächen) bewusst bist. Du solltest daher zunächst herausfinden, welche deine Führ- und welche deine Schlaghand ist. Entsprechend richtest du dann deine Beine aus.

Für gewöhnlich ist es ziemlich einfach, die starke und die schwache Hand zu definieren. Bei den meisten Rechtshändern ist die rechte Hand auch die starke Hand. Bei Linkshändern ist es entsprechend umgekehrt. Die starke Hand ist deine Schlaghand, mit ihr landest du entscheidende Treffer. Die schwache Hand ist deine Führhand, mit ihr hältst du den Gegner auf Distanz und bereitest Schlagkombinationen vor.

Wenn du dich in deiner Position aufstellst, ist deine Führhand vorne und  Schlaghand hinten. Parallel stellst du die Beine auf: Das Bein der Führhand steht vorne, das Bein der Schlaghand hinten. Hättest du die Schlaghand vorne, würdest du 1. nur mit einer Hand (der Schlaghand) boxen, die Führhand wäre vollkommen egal. Und 2. könntest du mit der Schlaghand vorne, keinen hohen Schwung erreichen, wenn du den entscheidenden Treffer landen willst.

Merke dir:

  • Rechtshänder: Rechte Hand = Schlaghand (hinten), linke Hand = Führhand (vorne), rechtes Bein hinten, linkes Bein vorne
  • Linkshänder: Linke Hand = Schlaghand (hinten), rechte Hand = Führhand (vorne), linkes Bein hinten, rechtes Bein vorne

Lerne, wie sich der Boxsack verhält!

Der Boxsack reagiert immer nur darauf, wie du ihn triffst. Schnell und kurz oder mit hoher Kraft. Entsprechend wirkt sich sein Pendelverhalten aus. Du solltest daher zunächst lernen, wie sich deine unterschiedlichen Schläge auf den Boxsack auswirken - und wie du selbst mit gezielten Schlägen richtig reagieren kannst. Hierzu musst du verstehen, wie du mit Distanz, Kraft und Schnelligkeit variabel arbeitest (die Beinarbeit ist elementar).

Kraft trainieren

Wenn du Schläge mit hoher Kraft ausführst, wird der Boxsack stärker pendeln. Achte hier auf eine gute Beinarbeit, damit du rechtzeitig in die Distanz gehst. Schwingt der Boxsack zu stark, wartest du entweder in der Distanz einige Sekunden ab oder du stoppst ihn mit einer kurzen Führhand.

Schnelligkeit trainieren

Bei schnellen Schlägen, die meist in der Nahdistanz eingesetzt werden, triffst du den Boxsack nur kurz. Er wird weniger stark pendeln, sodass du auch in der Beinarbeit weniger zu tun hast. Möchtest du den Boxsack mehr in Bewegung setzen, schlage ein paar Mal mit hoher Kraft.

Foto von sportyglee

Article précédent Article suivant