Boxtipps: Wie trainiert man am Winkelboxsack?

Trainingstipps für den Winkelboxsack

Die eine Frage ist, wie man an einem klassischen Boxsack richtig boxt. Die andere Frage ist, wie man an einem Winkelboxsack trainiert? Denn immerhin muss es einen Unterschied bei den Boxsackarten geben, oder?! Nach diesem Artikel bist du schlauer und kannst die gelernten Tipps direkt umsetzen.

Was du in diesem Beitrag erfährst:

  • Was die beiden Boxsackarten unterscheidet
  • Was man am Winkelboxsack trainiert
  • Was man beim Training am Angle Bag beachten sollte

Heavy Bag oder Angle Bag: Was unterscheidet die Boxsäcke?

Während der Heavy Bag der klassische Boxsack im Boxstudio, Gym oder im eigenen Zuhause ist und über eine gleichmäßige, zylindrische Form verfügt, weist der Angle Bag eine kleine Rundung auf. Er ist oben breiter und unten schmaler, wodurch seine Form dem menschlichen Körperbau ähnelt. An dem Übergang zwischen breiter und schmaler Stelle entsteht ein Winkel, weshalb der Angle Bag auch Winkelboxsack genannt wird.

Während sich der klassische Boxsack und der Winkelboxsack also vor allem in der Form unterscheiden, gibt es beim Gewicht keine Unterschiede bzw. gibt es beide Boxsäcke in unterschiedlichen Gewichtsklassen.

Wofür wird der Angle Bag im Boxtraining eingesetzt?

Aufgrund der speziellen Form des Angle Bags nutzt man ihn im Training vor allem zur Verbesserung von Upper Cuts. Mit einem harten, gut platzierten Aufwärtshaken deiner Schlaghand kannst du sehr zuverlässig einen K.O.-Treffer landen - vorausgesetzt du hast deine Upper Cuts sorgsam trainiert!

Was ist wichtig beim Upper Cut?

Ganz gleich, ob du mit der Führhand oder Schlaghand schlägst: Der Aufwärtshaken hat immer das Kinn deines Gegners zum Ziel. In einem 90° Winkel zeigt dein Arm mit der schlagenden Faust nach oben. Da du hierbei nicht die Kraft aus dem Arm holst - auf dem kurzen Weg kannst du nicht ausreichend Schwung holen -, musst du deine Hüfte sehr gut einsetzen. Hast du deine schlagende Faust also kurz abgesenkt, um den Upper Cut vorzubereiten, drehst du die Hüfte der schlagenden Seite beim Aufwärtsschwingen der Faust nach vorne. Mehr Kraft bekommt dein Schlag, wenn du dabei das Bein streckst und die Ferse vom Boden hebst (Bein und Fuß der schlagenden Seite).

Das solltest du beim Aufwärtshaken beachten:

  • Um beim Upper Cut einen Treffer landen zu können, musst du in kurzer Distanz zum Gegner stehen. Das birgt auch immer ein gewisses Risiko, dass der Gegner selbst einen Angriff startet. Achte also unbedingt darauf, nach dem Schlag die Faust schnell wieder zur Deckung vors Gesicht zu nehmen.
  • Musst du einen zu großen Schritt machen, hast du nicht die nötige Stabilität und Position, um den Aufwärtshaken korrekt und kraftvoll auszuführen. Es droht ein Verlust des Gleichgewichts oder das Kassieren eines gegnerischen Treffers.
  • Sofern der Schwung für den Aufwärtshaken nur aus dem Arm oder der Schulter kommt, wird er keine hohe Wirkung haben. Mitunter prallt er schon an der Deckung des Gegners ab. Du solltest also stets darauf achten, deine Hüfte mit einzubringen.

 

Wie trainiert man am Winkelboxsack?

Wenn man zum ersten Mal einen Winkelboxsack sieht, könnte man meinen, dass die breitere Form oben den Oberkörper eines Gegners simuliert, und die schmale, untere Hälfte die Beine darstellen. Der Upper Cut soll jedoch nicht an den Rippen des Gegners landen, sondern an seinem Kinn. Man hängt den Winkelboxsack daher so auf, dass der obere Teil den Kopf des Gegners darstellt und der Winkel auf Höhe des Kinns ist.

Versuche beim Training verschiedene Schlagkombinationen, bei denen der Upper Cut eine Rolle spielt. Du kannst den Boxsack zum Beispiel erst mit einem Jab, dann einem Cross, einem linken Haken und zum Schluss mit einem Upper Cut bearbeiten. Das wäre eine gute Schlagtechnik, um eine Lücke in der Deckung des Gegners auszunutzen. Jab, Cross und Seitwärtshaken landen beim Winkelboxsack auf dem geraden, unteren Stück. Den Aufwärtshaken haust du dann in den Winkel.

Weitere Box-Kombinationen mit Upper Cut findest du hier.

Kann ich Upper Cuts nicht einfach am Heavy Bag trainieren?

Grundsätzlich steht es dir natürlich frei, an welchem Boxsack du deine Schlagtechniken trainieren möchtest. Der Vorteil des Angle Bags beim Üben der Upper Cuts ist, dass du beim Schlag in den Winkel nicht mit der Faust abrutscht. Der Heavy Bag hat keine Rundung, die deine Faust aufhalten würde. Es droht die Gefahr, dass du nach dem Schlag abrutscht und je nach Schlagkraft nach vorne stolperst. Der Winkel beim Angle Bag simuliert eben sehr gut das Kinn des Gegners, an dem du auch nicht wegrutschen würdest. Und weil du am Winkelboxsack nicht nur ausschließlich Upper Cuts trainieren kannst, sondern im Grunde alle Schlagtechniken ist er ein super Allrounder für dein Boxtraining.

Suchst du nach einer Alternative zum Winkelboxsack, empfehlen wir dir eine Abrissbirne. Die Boxbirne, oder auch Big Berta genannt, ist ein tropfenförmiger Boxsack. An den Rundungen kannst du wunderbar deine Aufwärtshaken trainieren.

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Wie groß sollte ein Winkelboxsack sein?

Beim Training am Winkelboxsack legst du den Fokus auf Schlagtechniken, also den Kopf und Oberkörper. Da du folglich keine Kicks trainierst, müssen Angle Bags nicht sehr groß sein. Zwischen 100 und 120 cm sind ideal für die meisten Boxer.

Wie schwer sollte ein Winkelboxsack sein?

Beim Gewicht des Angle Bags kommt es vor allem auf dich und deine Schlagkraft an. Gehörst du zu den Heavy Hittern, solltest du definitiv einen schweren Boxsack verwenden. Andernfalls pendelt der Angle Bag zu stark hin und her. Der Winkelboxsack sollte dann zwischen 40 und 50 kg liegen. Für Einsteiger und auch Menschen mit niedrigem Körpergewicht empfehlen sich Angle Bags mit 25 oder 30 kg.

Wie hängt man einen Winkelboxsack richtig auf?

Bei der Montage des Boxsacks solltest du grundsätzlich vorher prüfen, ob die Wand bzw. Decke entsprechend stabil ist, um das Gewicht des Boxsacks und die Auswirkungen des Trainings tragen zu können. In welcher Höhe du den Angle Bag anbringst, hängt von deiner Körpergröße ab: Denke immer daran, dass der Winkel das Kinn des Gegners simuliert. Hänge den Boxsack also so auf, dass du diese Schlagfläche gut im 90° Winkel triffst.

Was gehört zur ersten Boxausstattung für Anfänger?

Du solltest in jedem Fall Boxhandschuhe und Boxbandagen beim Training tragen. Die Boxausstattung schützt deine Finger und Handgelenke vor Verletzungen.

Foto von sportyglee

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